Beschreibung
In zwölf Prosastücken berichtet der Autor in seiner »Chronik der Unhaltbarkeit« vom Leben in der »artistischen Gesellschaft der Gegenwart«. Er beobachtet unseren Alltag, aus dem wir eine »artistische Bühne« gemacht haben. Denn obwohl man uns betrügt, tanzen wir auf dem Seil, obwohl man uns ausplündert, machen wir Schraubensalti, obwohl man uns belügt, reiten wir auf dem Einrad über das Hochseil und tragen dabei noch zwanzig Teller auf dem Kopf. All das machen wir in Erwartung des Applauses für unser hochartistisches, lebensgefährliches Können, normal zu bleiben.
Es sind unauffällige Straßenszenen und zufällige kleine Gegebenheiten, an denen der Autor dieses »Können« und diese »Normalität«, an der wir so verzweifelt festhalten, vorführt. In seiner Prosa erscheint Gesellschaftskritik als gelegentliche, scheinbar zufällige Konsequenz einer präzisen, »taschendiebischen« Beobachtung. Literarische Reflexionen und eine unbändige Lust am Spielen und Experimentieren mit der Sprache lassen wahre »Kunstübungen« entstehen; fragmentarische Miniaturen, in denen Erzählung, Essay, Reiseberichterstattung und burleske Satire ineinander übergehen.